
Leben
Romy Schneider war die Tochter des österreichisch-deutschen Schauspielerehepaares Magda Schneider und Wolf Albach-Retty und kam in Wien zur Welt.
Da Österreich zu diesem Zeitpunkt Teil des Deutschen Reichs war, erhielt sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Bereits drei Wochen später, im Oktober 1938, zog die Familie von Wien nach Schönaum am Königssee, wo Romy Schneider bei den Großeltern Maria und Franz Xavier Schneider in der Landhausvilla „Mariengrund“ aufwuchs. Im September 1949 wurde die Ehe der Eltern geschieden und im selben Jahr wechselte Romy Schneider ins Internat Goldenstein bei Salzburg, das sie 1953 mit der mittleren Reife abschloss. Dort schrieb sie in ihr Tagebuch: „Ich muss unbedingt Schauspielerin werden. Ich muss!!!“
Romy Schneider hatte einen Bruder namens Wolfdieter (* 1941). Der zweite Mann ihrer Mutter brachte drei weitere Kinder mit in die Ehe.Magda Schneider heiratete nach der Scheidung Hans Herbert Blatzheim. Ihre Tochter nannte ihn zunächst „Daddy“, später den „zweiten Mann meiner Mutter“. Der Kontakt zwischen Romy Schneider und Hans Herbert Blatzheim war nicht besonders gut.
Im Jahr 1953 hatte Romy Schneider ihr Filmdebüt in Wenn der weiße Flieder wieder blüht, in dem auch Götz George das erste Mal auf der Leinwand zu sehen ist. Es folgten im schnellen Tempo Feuerwerk, Mädchenjahre einer Königin und Die Deutschmeister. Im letztgenannten Film sang sie das Lied Wenn die Vögel musizieren. Zwei Jahre später entstand unter der Leitung von Herbert von Karajan die LP Peter und der Wolf, Romy Schneider übernahm die Rolle der Erzählerin.
Ihren internationalen Durchbruch schaffte Schneider 1955 mit dem ersten Teil der Sissi-Trilogie, wofür sie mit einem Bambi ausgezeichnet wurde. In allen drei Filmen spielte auch Magda Schneider mit.
Die Sissi-Filme verhalfen Romy Schneider insbesondere in Deutschland zu einer enormen Popularität. Doch schon die Dreharbeiten zum letzten Sissi-Film erledigte sie nur widerwillig; sie wollte dem Image der ewig süßen Tochter und jugendlichen Liebhaberin entrinnen.
Weitere Karriere
1958 lernte Romy Schneider bei Dreharbeiten zu dem Film Christine Alain Delon kennen. Sie zog zu ihm nach Paris, wo beide auch erfolgreich Theater gespielt haben, u. a. 1961 in Luchino Viscontis Inszenierung am Théâtre Moderne von John Fords Stück Schade, dass sie eine Dirne ist (Tis Pity She's a Whore/Dommage qu'elle soit une p…) mit Schneider als Annabella. Im folgenden Jahr spielte sie am selben Theater in Sacha Pitoëffs Inszenierung von Tschechows Die Möwe die Rolle der Nina.

Fritz Kortner konnte sie für die Hauptrolle seines Fernsehfilms Die Sendung der Lysistrata gewinnen. Der Film wurde von einigen Fernsehanstalten als unmoralisch abgelehnt. Ein katholischer Geistlicher stellte wegen unsittlicher Schaustellungen auf dem Bildschirm Strafantrag gegen Romy Schneider. Das erste Angebot aus Hollywood erreichte sie 1962. Unter der Regie von Carl Foreman drehte sie den Episodenfilm Die Sieger. Darin spielte sie eine junge Geigerin, die während des Zweiten Weltkriegs von einem Soldaten zur Prostitution gezwungen wird. Im zweiten Hollywood-Film Der Kardinal, unter der Regie von Otto Preminger, spielte sie die Baronesse Annemarie von Hartmann. Für diesem Film stand Romy Schneider zum ersten und einzigen Mal mit ihrem Vater Wolf Albach-Retty vor einer Kamera, für den sie eine Nebenrolle, die des Baron von Hartmann, gefordert hatte und auch bekam.
1964 trennte sich Alain Delon von Romy Schneider. Sie unternahm daraufhin einen Suizidversuch. 1966 heiratete sie den Schauspieler und Theaterregisseur Harry Meyen. Am 3. Dezember desselben Jahres wurde ihr Sohn David Christopher geboren.
1968 drehte Romy Schneider mit Alain Delon den Film Der Swimmingpool, der ein kommerzieller Erfolg wurde. Seit Ende der 1960er Jahre drehte Schneider fast ausschließlich Filme in Frankreich. In den 1970ern war sie die erfolgreichste Schauspielerin des französischen Films und drehte an der Seite von Michel Piccoli oder Yves Montand. Für die Filme Nachtblende (1974) und Eine einfache Geschichte (1976) erhielt sie den César.
1971 beteiligte sich Romy Schneider an der von Alice Schwarzer initiierten Medien-Aktion „Wir haben abgetrieben!“, bei der 374 Frauen, in der Zeitschrift Stern bekanntgaben, abgetrieben zu haben.
Im Januar 1972 begannen die Dreharbeiten zu Ludwig II. in Bad Ischl. Helmut Berger spielte den bayerischen Märchenkönig, Romy Schneider Kaiserin Elisabeth von Österreich. Regie führte Luchino Visconti. Der Film wurde in Englisch gedreht, als Synchronregisseur hatte sie ihren Mann durchgesetzt.
1973 trennte sich Romy Schneider von Meyen, im Juli 1975 folgte die Scheidung.
Im Oktober 1974 zerstörte sie in Dietmar Schönherrs Talkshow Je später der Abend endgültig den Sissy-Mythos, indem sie dort mit dem ebenfalls als Gast anwesenden verurteilten Bankräuber und Schauspielerkollegen Burkhard Driest flirtete.Am 18. Dezember 1975 heiratete Romy Schneider ihren elf Jahre jüngeren Sekretär Daniel Biasini. Am 21. Juli 1977 wurde die gemeinsame Tochter Sarah Magdalena geboren. Im selben Jahr wurde Romy Schneider das Filmband in Gold in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin für Gruppenbild mit Dame verliehen. Am 14. April 1979 nahm sich ihr Ex-Mann Harry Meyen das Leben.
Verlust des Sohnes und Tod
1981 wurde die Ehe mit Daniel Biasini geschieden. Im Mai desselben Jahres musste sich Romy Schneider einer schweren Operation unterziehen, bei der ihr eine Niere entfernt wurde. Am 5. Juli 1981 verunglückte ihr vierzehnjähriger Sohn David Christopher tödlich, als er über einen Zaun mit scharfen Spitzen kletterte und abrutschte. Er starb noch am selben Tag in Saint-Germain-en-Laye im Centre Hopitalier an seinen schweren Verletzungen im Bauchbereich.
Kurz nach der Premiere ihres letzten Films (Die Spaziergängerin von Sans-Souci) wurde Romy Schneider im Mai 1982 von ihrem neuen Lebensgefährten Laurent Pétin, mit dem sie seit 1981 zusammenlebte, tot in ihrer Wohnung in der Pariser Rue Barbet de Jouy aufgefunden. Der Tod Romy Schneiders erregte erhebliches Aufsehen in der Öffentlichkeit. Ein Teil der Presse vermutete, sie habe Selbstmord begangen; im Totenschein wurde Herzversagen als Todesursache angegeben. Dies wurde häufig so gedeutet, dass sie „an gebrochenem Herzen“ gestorben sei.
Romy Schneider wurde in Boissy-sans-Avoir, Département Yvelines, 50 km vor Paris beigesetzt. Auf Veranlassung von Alain Delon, der auch die Beerdigung organisiert hatte, wurde ihr Sohn David Christopher Haubenstock vom Friedhof in Saint-Germain-en-Laye umgebettet auf den kleinen Friedhof, wo seine Mutter beerdigt wurde.
Nach Romy Schneiders Tod.
1984 wurde als Erinnerung an sie der Romy-Schneider-Preis ins Leben gerufen. Seit 1990 wird in Wien der österreichische Fernsehpreis Romy verliehen. Die goldene Statuette zeigt Romy Schneider in einer Szene aus Swimmingpool. Inzwischen wurden einige Dokumentarfilme über ihr Leben und künstlerisches Schaffen gedreht.

Gegenwärtig ist eine Kinoverfilmung ihres Lebens unter dem Titel Eine Frau wie Romy in Planung, die die Warner Bros. produzieren wird. Unter der Regie von Josef Rusnak wird die deutsche Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld die Rolle von Romy Schneider spielen. Die Dreharbeiten finden voraussichtlich ab Januar 2009 statt. Gleichzeitig wird ein Fernsehfilm über Romy Schneider mit Jessica Schwarz in der Hauptrolle vom SWR produziert.
Den Romy-Schneider-Roman von Olaf Kraemer Ende einer Nacht durfte der Blumenbar Verlag im Oktober 2008 nur mit einem Aufkleber „Collector’s Edition. Einstweilige Verfügung: 152 Wörter weniger“ und entsprechend geschwärzt ausliefern. Eine Gerichtsverhandlung gegen die zugrunde liegende Einstweilige Verfügung soll Monate später stattfinden. Indiziert sind sieben Passagen, in denen die Romanfigur Romy Schneider ihrer Mutter Magda eine persönliche Nähe zu Adolf Hitler und zum Nazi-Regime unterstell.
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